Über Klang, Hörsinn und letzte Worte am Sterbebett

Letzte Worte können so wichtig sein, um leicht aus der Welt gehen zu können. Gerade bei Sterbenden mit verminderter Hörfähigkeit ist der Einsatz von Hörgeräten auch in den letzten Wochen oder Tagen so wichtig, um mit ihren Angehörigen die letzten Worte austauschen zu können. Um, bevor die Seele auf Reisen geht, das zu sagen, was einem auf dem Herzen liegt, was man sich sonst nicht getraut hat zu sagen, von Arschloch bis Ich-liebe-dich. Denn, wenn ich eine schwere Last mit mir trage, kann ich nur schwer gehen. Hörgeräte bieten eine einfache Möglichkeit, dass Sterbende die letzten Worte sprechen und auch hören können und so mit der Welt und ihren Angehörigen bis zuletzt verbunden zu bleiben. Schwerhörigkeit hingegen zwingt Gesprächspartner dazu, sehr laut zu sprechen, um verstanden zu werden. Und wer laut spricht, kann keine Emotion durch seine Stimme ausdrücken. Die Emotion ist aber gerade bei den letzten Worten und für die Angehörigen sehr bedeutsam. Nur leise Stimmen können sich gefühlvoll ausdrücken und Gefühltes vermitteln.

Das Team von „Schöner Hören“ des Hörgeräte-Akustikers Dieter Arntz von HörNatur in Wiesbaden berät und betreut Menschen auch zu Hause und im Krankenhaus. Denn: Wer nicht mehr hören kann, fühlt sich von der Welt isoliert… Der Hörsinn verbindet uns über den Klang mit den Menschen und der Welt. Er ist der erste Sinn, der in der Embryonalentwicklung im Mutterleib ausgebildet wird und der letzte Sinn, der uns im Sterben verlässt… Da der Hörsinn im Vergleich zum Sehen ein bedeutend umfangreicheres Frequenzspektrum wahrzunehmen fähig ist als der vergleichsweise oberflächliche Sehsinn, hat er eine wesentlich tiefere und elementare Wahrnehmungsfähigkeit.

Klang ist Hinlauschen, Hinspüren, Wahrnehmen, fühlendes Lauschen und Berührung… Nada Brahma, Die Welt ist Klang…